Kulturreise nach Turin, der Hauptstadt der Region Piemont – vom 18. bis 21. Mai 2024
Als Zusteiger in Bühl a. Alpsee standen Gerlinde Dinnebier, Lilo und Hans Koch an der Bushaltestelle und fuhren um 7.30 Uhr mit der Busbesatzung in Richtung Turin. Die Sonne war noch etwas hinter Wolken versteckt, wurde aber im Bereich von Bregenz immer dominanter. Kurz vor Bregenz ergänzte Simone Häusler die Ausflügler. Der Bus querte das Rheintal und in St. Margarethen wurde eine 20minütige Pause eingelegt. Überraschend: in der Toilette wurde kein Obulus erhoben. Weiter ging es Richtung St. Gallen. Bei unserem nächsten Halt in der Nähe von Bern war es noch sehr frisch. Auffallend war die Verkehrsdichte auf der Schweizer Autobahn, die Verkehrsdisziplin und der gute Straßenbelag. Nach Begrüßungsworten von Heinrich Liebherr, unserem Reiseleiter Bernd Neve und dem Fahrer Stefan Kracker, waren wir gespannt, was uns auf dieser Fahrt erwartete. Während die Reise bis zum Genfer See (um 14.30 Uhr) sehr monoton verlief, wurde es ab Martigny (15 Uhr) spannend. In steilen Serpentinen erklomm der Bus den Forcla-Pass und gab den Blick auf das beeindruckende Mont-Blanc-Massiv frei. Rasant ging es hinunter nach Chamonix (15.30 Uhr), wo uns wieder eine größere Verkehrsdichte erwartete. Der Einstieg in den Verkehrsstrom zum Mont-Blanc-Tunnel konnte erst nach zwei Schleifen gefunden werden. Jetzt hieß es Geduld üben, der Stau zog sich über etliche Serpentinen nach oben, bis wir dann endlich (16.45 Uhr) in den 11,6 km langen Tunnel einfahren konnten. Bernd gab uns einen Einblick in den Bau dieses gewaltigen Tunnels. Hierbei beeindruckte vor allem die Zahl von 400 000 Sprengungen. Überbrückt wurde diese Wartezeit durch die aufmerksame Versorgung mit Getränken von Gabi Nastkolb. Auf dem Bergbahnparkplatz zum Mont Blanc in Courmayeur (Aostatal) machten wir Halt und wollten die Bergbahntoilette benutzen, die aber bereits geschlossen war. Bernd löste die Situation, indem er der Besitzerin eines kleinen Imbisses 10 Euro in die Hand drückte und darauf ca. 40 Besucher ein Einzellen-WC stürmten. Nach dieser Episode setzte der Stefan die Weiterfahrt um 19 Uhr in Richtung Turin fort. Das Hotel Tulip Inn West erreichten wir um 21 Uhr, und nach der Mahlzeit nutzten noch etliche Reisende die Terrasse bis 22.30 Uhr.
Am nächsten Morgen konnten wir das Frühstück um 7.30 Uhr einnehmen und um 9 Uhr war Abfahrt vom Hotel. Zunächst nahmen wir in der Stadt unsere Reiseführerin Maria Chiara Ambrosio auf, die uns bei einer Stadtrundfahrt die Sehenswürdigkeiten erklärte. Auffallend war die Verkehrsdichte und dies ist natürlich auch auf die Autostadt Turin zurückzuführen. Es gibt aber auch eine kurze U-Bahn-Strecke und Straßenbahnen aus verschiedenen Jahrzehnten. Die Stadtführung endete in der Nähe vom Dom und die Besucher verteilten sich in den verschiedenen Lokalen.
Im Anschluß fuhren wir per Zahnradbahn zur Wallfahrtskirche Basilica della Natività di Maria Vergine. In zwei Gruppen besichtigten wir die Königsgräber der Savoyer und genossen den Blick über die Stadt Turin. Der Bus brachte uns über nicht endenden Kurven wieder zum Hotel und somit zum Abendessen.
Um 9 Uhr starten wir am Samstag und holten zunächst unsere Reiseführerin Maria in der Stadt ab, um dann zum Königspalast Venaria Reale (16 km entfernt) zu fahren. Dort erwartet uns Marina Faussone, die zweite Reiseführerin, um mit uns in zwei Gruppen das Schloss zu besichtigen. Es herrschte großer Andrang und die Nerven einer fremden Reiseleiterin lagen blank. Nach der Besichtigung standen 1 ½ Std. zur freien Verfügung. Die meisten nutzten dies zur Einnahme von Getränken und Essen in der gemütlichen Stadt. 13.45 Uhr Abfahrt zum Besuch des Weingutes Santa Clelia in der Region Rossana di Mazzè in der Provinz Turin, im Herzen der Canavese-Hügel . Die Busfahrt zum Weingut bot Stefan die Möglichkeit, sein Können zu zeigen, ging es doch recht eng und kurvig zu, bis wir das Endziel erreichten. Der Weinverkostung folgte ein fröhliches Beisammensein, das mit der musikalischen Begleitung von Heini seinen Höhepunkt fand. Tänzerische und musikalische Einlagen sorgten für viel Heiterkeit. Um 18 Uhr nahmen wir Abschied vom Weingut und steuerten dem Abendessen zu. Danach war noch ein gemütlicher Hock auf der Terrasse, bis dann gegen 22.30 Uhr Bettruhe angesagt war.
Sonntag: Abfahrt vom Hotel um 9 Uhr, zunächst ging es auf der Autobahn Richtung Mailand und dann in nordwestlicher Richtung nach Chiasso. Ein Stau war der Grund für eine neue Routenplanung. Während Bernd im Handy die Strecke vorgab, folgte Stefan den Anweisungen. Teilweise passierte der Bus enge Dorfstraßen und wilde Kehren, aber bis auf einen kurzen Zurücksetzer meisterten die beiden alle Hürden. Heinrich Liebherr trug in bekannter Manier ein Gedicht vor und ließ keinen Akiven unerwähnt. Musik traf Lyrik. Das Schicksal erreichte uns um 10.55 Uhr, vor uns ein kilometerlanger Stau. Ursache dieses Übels war die Verengung von 2 auf 1 Fahrspur. Es ging nur in verhaltener Stop-and-go-Weise voran. Das Getränkelager wurde geplündert und somit waren Bernd und Stefan gefordert, während eines Pflichthalts die Vorräte aus den Katakomben des Busses zu füllen. Gabi traf wieder eine richtige Entscheidung und kredenzte die zweite Kaffeerunde. Nach einem Halt bei Bellinzona fuhren wir um 13.45 Uhr weiter, für Unterhaltung sorgte Heini mit Worten und die hintere Busmannschaft mit Gesang. Da tat auch der einsetzende Regen um 15 Uhr keinen Abbruch. Eine kurze Rast hielten wir an der Via-Mala-Raststätte, um dann die Fahrt für einige Kilometer wieder aufzunehmen. Allerdings steckten wir dann wieder in einem Stau, der sich erst um 18.20 Uhr auflöste. 18.45 Uhr halbstündiger Halt am Heidiland, bevor wir dann endgültig unserem Ziel im Oberallgäu entgegenfuhren. Die ersten Gäste wurden um 21 Uhr in Bühl entlassen, während die übrigen Fahrgäste Sonthofen kurz darauf erreichten.
Eine rundum gelungene Ausflugsfahrt fand ein glückliches Ende.
Ein Dank dem Reiseleiter, dem Driver, der Mundschenkin, dem Akkordeon-Flüsterer und all jenen, die zum erfolgreichen Gelingen dieser Fahrt beitrugen. (Text:Hans Koch – Foto: Elmar Jonietz u. Bernd Neve)